Das Ziel einer Gefügebetrachtung ist die Darstellung eines Mikro- oder Makrogefüges das alle Phasen und Fehler wiedergibt, d.h. auch Form, Ausrichtung, Verteilung, Menge und den Gefügetyp. Dazu ist es nötig ein zerstörungsfreies Gefüge darzustellen.
Grundsätzliche Schritte zur Darstellung eines metallischen Gefüges:
- Trennen (Handsäge, Bandsäge, Drahtsäge, …)
- Schleifen und Polieren (SiC-Paier, Läppen, Polieren mit Diamantsuspension, elektrochemisches Polieren)
- Kontrastierung (LiMi: Hell-, Dunekfeld, polarisiertes Licht, DIK, Phasenkontrast und/oder elektrochemisch durch Ätzen)
Ein zerstörungsfreies Gefüge kann z.B. durch eine abstufende Präparation von grob zu fein hergestellt werden. Es wird also zuerst grobes SiC-Papier verwendet, dann feineres und schließlich poliert mit feinen Diamantsuspensionen. Dadurch kann das zertrümmerte oder signifikant verformte Material nahezu komplett abgetragen werden.
Mit diesen Schritten ist es möglich an das wahre Gefüge des Materials heranzukommen. Nach Vilella und Samuels ist das wahre Gefüge wie folgt zu definieren:
- keine Verformung
- kein Einbringen von Fremdmaterial
- keine Kratzer
- kein Schmieren
- keine Ausbrüche
- kein Relief oder Kantenabrundung
- kein falsches Gefüge (Artefakte)
- keine thermischen Schäden