Für eine metallographische Untersuchung ist es oft notwendig nur einen kleinen Teil eines Werkstückes zu untersuchen. Man muss sich also schon vor der eigentlichen Präparation gedanken über das zu untersuchende Werkstück machen. Am besten mit 3 W´s
- Wo soll untersucht werden?
- Was soll untersucht werden?
- Wie gehe ich bei der Präprartion vor?
Probenahme
Die Probenahme unterscheidet man in der Regel in gezielte oder systematische Probennahme. Zusätzlich muss man sich in klaren sein was ich brauche? Ein Querschliff, ein Längsschliff und/oder ein Flachschiff? Gerade bei gezogenen Materialien mit einem gestreckten Gefüge ist dies wichtig. Auch sollte die eine maximale Probengröße von 6 cm3 nicht überschritten werden.
Bei der gezielten Probenahme wird nur ein interessierender Bereich untersucht. Meist sind dies Fehlstellen im Material, Schweißnähte oder Schädigungen des Materials durch Belastungen während des Einsatzes. Es bietet sich daher bei dieser Untersuchungsmethode an, vor dem Trennen eine Übersichtsaufnahme des Bauteils anzufertigen und den Entnahmeort zu kennzeichnen.
Eine systematische Probenahme findet oft in der Qualitätssicherung oder Chargenüberprüfung statt. Es wird Anhand eines Stichprobenplans immer nach einem festgelegten Muster an den selben stellen eine Probestück entnommen.
Trennen
Dem Heraustrennen des Probestückes ist allergrößte Beachtung zu geben! Ein unsachgemäßes herauslösen der Probe führt oft zu einer weiteren Zerstörung oder sogar Werkstoffveränderung die zu Fehlinterpretationen des Gefüges führen kann. Daher gilt beim Trennen:
- keine Hitzeentwicklung
- kein Wärmeeintrag
- keine chemischen Reaktionen
- keine nachträgliche Verformung
Die am weitesten verbreiteten Geräte zum ordnungsgemäßen Trennen sind Nasstrennschleifen, Diamantdrahtsägen oder Wasserstrahlschneidemaschinen. Bei diesen Maschinen lassen sich die Trennparameter optimal über Kühlung, Vorschub-/ Schnittgeschwindigkeit und Abrasiva bzw. verschiedene Trennscheibentypen einstellen. Die entnommenen Probestücke sollten sofort und dauerhaft gekennzeichnet werden.
Einbetten
Zur Automatisierbarkeit oder zur besseren Handhabung bei kleinen Probestücken ist es von Vorteil diese auf eine von Maschinen handhabbare Größe einzubetten . Es gibt die Möglichkeit die Proben bei der Präparation in Schliffklammern zu halten bzw. die Proben in Polymere oder niedrigschmelzende Metalllegierungen einzubetten.
Am weitesten verbreitet sind Kalt- oder Warmeinbetten auf Polymerbasis. Beim Kalteinbetten werden Mehrkomponenten-Kunstharze verwendet. Es sind oft Pulver die mit einem flüssigen Binder durch eine chemische Reaktion oder UV-Strahlung miteinander aushärten. Das Warmeinbetten findet im Vergleich zum Klateinbetten bei erhöhten Druck und Temperatur statt. Es gibt für die verschiedensten Materialien optimierte Einbettmittel – jedoch bei allen steht eins Vordergrund: optimale Härte des Polymers im Vergleich zur Probe, keine Spaltbildung zwischen Probe und Einbettmittel sowie eine gute Viskosität um eventuelle Poren oder Löcher zu füllen.